Warum legt aber die Harvard Business School so viel Wert auf die Meditation? Welchen Mehrwert liefert das Meditieren für einen Entscheider? Bewahrheitet sich hier der Spruch: "In der Ruhe liegt die Kraft?"
Meine Interpretation der Studie der Harvard Business School ist folgende: Die Epoche, in der wir jetzt leben, ist unglaublich dynamisch und schnelllebig. Produktzyklen verkürzen sich zusehends. Die Zeit, die wir haben, um uns neuen Errungenschaften anzupassen, wird immer kürzer. Prognosen für die Zukunft sind sehr vage und kaum jemand traut sich, längerfristig zu planen, weil sich die Parameter, von denen man in der Planung ausgeht, ständig verändern. Der Mainstream fordert von der Gesellschaft, hier mitzuhalten, ansonsten wird man schnell an den Rand gedrängt. Dies alles erfordert sehr viel Energie und löst in vielen von uns Stress aus. Wie also sollten Führungskräfte mit diesen Herausforderungen umgehen? Wie können sie unter diesen Bedingungen einen kühlen Kopf bewahren, den Überblick behalten und dennoch die richtigen Entscheidungen treffen? Um der Hektik und Dynamik entgegenzuwirken, braucht es etwas, das entschleunigt, Kraft und Ruhe spendet. Hier kommt die Meditation zum Tragen. Meditation im Sinne der Studie der Harvard Business School heißt aber nicht, stundenlang ins Leere, ins Nichts zu meditieren und nach der Erleuchtung suchen, so wie vielleicht ein buddhistischer Mönch es beabsichtigt, sondern über die Meditation diesen so wichtigen Ausgleich zu finden.
Wie kann man die Kraft der Meditation nutzen?
In der Zen-Lehre bedeutet Meditation: dem Moment Qualität geben. Im Tao spricht man davon, die Unmittelbarkeit des Augenblicks zu erleben. Folgendes Beispiel veranschaulicht das Wesen von Tao: Leute sitzen in einem Bus und fotografieren ganz aufgeregt eine wunderschöne Landschaft. Ein Fahrgast bleibt sitzen und fotografiert nicht. Er wird gefragt, warum er denn nicht fotografieren möchte. Worauf der Gast antwortet, er schaue sich die Landschaft gleich hier und jetzt an und genieße den Augenblick. Die Masse der Menschen fotografiert lieber und geht dabei an der Schönheit des Augenblicks vorbei. Meditation heißt, dem Moment die volle Aufmerksamkeit zu schenken. In das hier und das jetzt gänzlich einzutauchen, mit maximaler Präsenz. Wenn es Ihnen beispielsweise gelingt, Ihren Espresso so zu trinken, dass Sie sich voll und ganz auf das Trinken oder noch besser das Genießen des Kaffees konzentrieren, ohne dass Sie ein Gedanke aus der Vergangenheit oder der Zukunft ablenkt oder belastet, meditieren Sie bereits. Fünf Minuten gedanklich beim Kaffee zu bleiben, wie er riecht, wie er schmeckt, was er bewirkt, wenn Sie ihn Schluck für Schluck genießen, vielleicht sogar schätzen und dafür dankbar sind, und Sie dürfen sich bereits als Meister der Meditation bezeichnen. Wenn Sie es schaffen, mit Ihrem Kind oder Enkelkind 15 Minuten zu spielen und dabei in die Welt des Kindes eintauchen, ihm Ihre ganze Aufmerksamkeit schenken, ohne dass Sie ein anderer Gedanke beschäftigt, meditieren Sie im Sinne von Zen bereits auf einem sehr hohen Niveau. Sie werden feststellen, es ist nicht so einfach, den Fokus auf eine Sache zu legen, in ein Thema ganz tief einzutauchen und maximale Präsenz zeigen.
Während eines Mitarbeitergesprächs als Führungskraft Ihrem Gegenüber das Gefühl zu geben, diese Zeit widmen Sie voll und ganz Ihrem Mitarbeiter, ist pure Wertschätzung. So bekommt das Gespräch Qualität und es entsteht Vertrauen. Wenn Mitarbeiter ihrer Führungskraft vertrauen (und natürlich auch umgekehrt), trägt dies wesentlich zu einer guten Unternehmenskultur bei. Bringen Sie diese Fähigkeit der Präsenz auf die nächste Ebene, also von einem Einzelgespräch in ein Teammeeting oder in einen Strategieworkshop, wird der Hebel nochmals um einiges größer und Sie sind effektiv. Insofern ist es absolut berechtigt und nachvollziehbar, dass Meditation eine so erfolgsentscheidende Fähigkeit für Führungskräfte ist.
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Warum Sie Meditation lernen sollten
Meditation steigert die kognitiven Fähigkeiten. Studien belegen, dass Aufmerksamkeit und Konzentration sich durch regelmäßiges Meditieren deutlich verbessern. Das Phänomen dahinter lautet Neuroplastizität. Unser Gehirn bleibt nämlich nicht unverändert, sondern entwickelt sich mit jedem Denk- und Lernprozess. Die Gehirnforschung hat bestätigt, dass Gehirnzellen mit dem Altern nicht nur kontinuierlich absterben, sondern unter bestimmten Umständen auch neu gebildet werden. Insbesondere dann, wenn Endorphine (Glückshormone) freigesetzt werden. Dinge, die wir trainieren, schaffen neue Verbindungen zwischen Synapsen oder stärken zumindest bestehende.
Durch Meditation wird außerdem Achtsamkeit und Konzentration im Allgemeinen trainiert. Das bedeutet, wir können diese kognitive Fähigkeit dann nicht nur auf bekannte Denkaufgaben anwenden, sondern auch unbekannte Aufgaben besser lösen. Richard Gere tut es mit Hingabe. Topmodel Christy Turlington ebenso. Und auch in Deutschland sind es längst nicht nur vom Burnout bedrohte Manager, die Meditation für sich entdecken, um Stress abzubauen, zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe zu gelangen. Meditation ist mehr als nur ein Trend, sagt die Hirnforscherin Prof. Tania Singer. Die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig arbeitet seit Jahren daran, die günstigen Auswirkungen von Meditation auf das menschliche Gehirn nachzuweisen - mittels harter Wissenschaft und Hirnscans. Wenn es uns gelingt, uns von flüchtigen Gedanken und Gefühlen nicht beherrschen zu lassen, tritt unser eigenes Inneres klarer hervor und wir werden aufnahmefähiger für die Innenwelt anderer und machen eine Reise in unser eigenes Selbst.
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