Burgruine Viehhausen per 360-Grad Rundgang virtuell erkunden

Seit Juli 2022 haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die 800 Jahre alte Burgruine in Niederviehhausen (Gemeinde Sinzing) virtuell zu erkunden. Möglich macht dies ein 360-Grad Rundgang, der online auf der Webseite der Gemeinde zur Verfügung steht. Per Mausklick kann man sich so Schritt für Schritt über das Gelände tasten und den historischen Ort hautnah erleben. Auch das Kernstück - der alte Burgturm wird so "begehbar". Aufgewertet wird die Tour mit Infos zur Burg, historischen Fotos und einem Videobeitrag über die Geschichte der Ruine.

Link zur 360-Grad Tour: https://www.sinzing.de/kultur-freizeit-und-tourismus/kulturleben/historische-gebaeude/

3D Begehung aus Sicherheitsgründen

Zwar kann man die Ruine auch live besichtigen, der Burgturm aber bleibt dem normalen Besucher verschlossen. Er darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Die Burg in Niederviehhausen wurde im 12. Jahrhundert errichtet und ist somit das älteste noch in Originalzustand erhaltene historische Gebäude in der Gemeinde Sinzing. Aus diesem Grund wurde das Tonnengewölbe des Komplex im Jahr 2021 innenseitig saniert, schadhafte Mauerstellen mit Grünsandstein ersetzt. Vor allem der grün schimmernde Sandstein im Gemäuer und die dicken original erhaltenen Holzbalken zur Bewerkstelligung des Tragwerks lassen sich im 360 Grad-Rundgang wunderbar erkennen und betrachten. Ein weiteres Highlight ist das virtuell begehbare Dach des Turms und der somit herrliche Blick in das Labertal. Am Fuße der Burg befindet sich ein alter Keller, der ebenfalls durch die 360-Grad Funktion begehbar wird. In einem zweiten Bauabschnitt will die Gemeinde nun auch eine Außensanierung des Tonnengewölbes vornehmen, sowie die Mauerkrone mittels einer Bedachung schützen.

Historische Gebäude per 360-Grad Kamera sichern

Möglich gemacht hat den 360-Grad Rundgang die Firma RBM Dokumentationsdienst aus Lappersdorf. RBM hat sich in den letzten Jahren auf die Dokumentation von Bauprojekten und Bauwerken aller Art spezialisiert. Mit einer 23 Megapixel starken 360-Grad Kamera hat das Team zwei Tage auf der Burgruine verbracht und alle benötigten Bilder angefertigt. Anschließend wurde der virtuelle Rundgang am PC per Software zusammengesetzt und der Gemeinde online zur Verfügung gestellt. Die Bearbeitung erfolgte hier in enger Zusammenarbeit mit den Ortsheimatpflegern der Gemeinde. 360-Grad Fotos sind eine wunderbare Möglichkeit, historische Gebäude in ihrem Ist-Zustand zu sichern und für die Nachwelt zur Verfügung zu stellen. So können für Besucher aus der ganzen Welt sonst nicht zugängliche Gebäude und Orte zugänglich gemacht werden. Der Vielfalt sind hier kaum Grenzen gesetzt. Auch für Historiker, Architekten und Bauingenieure bieten 360-Grad Rundgänge eine interessante Möglichkeit, Baustellen im Büro zu begutachten und den aktuellen Projektfortschritt zu dokumentieren. Der RBM Dokumentationsdienst hat hierzu das notwendige Knowhow und spezielles Equipment.